Dienstag, 7. Juni 2011

Was genau ist Hypnose?

Dies gleich vorweg: Hypnose hat mit Schlaf nichts zu tun. Der Grad einer Hypnose muss schon recht tief sein, um wirklich einen schlafähnlichen Zustand zu erreichen. 

Eine treffendere Bezeichnung wäre Monodeïsmus = Konzentration auf eine Idee.

Hypnose als medizinische Therapieform ist zwar bereits seit Jahrhunderten bekannt, war aber ebenso lange mehr in den Bereich der Magie, des Klamauks und des Übersinnlichen verwiesen. Vor allem aus dem Bereich der Psychoanalyse wurden aber im 19. und 20. Jahrhundert immer weitere Anwendungsmöglichkeiten genutzt.

Während meiner Ausbildung in Hypnose sind wir selber des öfteren hypnotisiert worden. Auch gegenseitig. Ich kenne wohl die Argumente der Gegner: Aufgabe des eigenen Willens, besetzt werden von Anderen (Geister?), Verlieren der Kontrolle und solchen Unsinn. Der hypnotische Zustand ist grundsätzlich ein sehr ruhiger, ausgeglichener. Nichts ist mehr wichtig. Erst wenn man Probleme angehen will, kommt wunschgemäss Dynamik ins Geschehen. Weil ja alte Erinnerungen wieder ins Bewusstsein geholt und erledigt werden sollen. Ein verantwortungsvoller Therapeut oder Hypnotiseur wird aber auf jeden Fall wieder Ruhe schaffen, bevor die Sitzung beendet wird.

Und noch etwas: Niemand würde während einer Hypnosesitzung etwas tun, war er/sie im Wachzustand nicht auch tun würde!! Also keine Morde, keinen Striptease oder solche Sachen, ausser eben... wie gesagt.

Die Deutsche Gesellschaft für therapeutische Hypnose und Hypnoseforschung e.V. (GTH) sagt hierzu:

Sinnvolle Hypnose ist nur möglich, wenn zwischen Patient und Therapeut ein Vertrauensverhältnis besteht. Durch Konzentration und verbale Leitung des Therapeuten wird der Patient in einen tiefen Entspannungszustand versetzt, in dem es möglich ist, längst vergessen geglaubtes Geschehen wieder zu erleben und zu verarbeiten. Ebenso ist es möglich, krankmachende Verhaltensmuster zu ändern. Die Hypnose ist eine Einzel- oder Begleittherapie bei vielen psychosomatischen Erkrankungen und Suchterscheinungen.

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